Raum für Paare

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Der „Point of no return“

Was kann ich tun, wenn es schlecht in meiner Partnerschaft läuft und ich hieran etwas verändern möchte.

Du bist unglücklich in deiner Beziehung?

Du fühlst dich alleine?

Jeder wurschtelt so vor sich hin – aber eigentlich hast du dir unter Beziehung früher mal was anderes vorgestellt?

Irgendwie seid ihr an diesen Punkt gekommen, wo ihr nach eingefahrenen Mustern handelt. Sei das bei einem Streitgespräch, sei es bei der Aufteilung der täglichen Aufgaben oder bei der Urlaubsgestaltung.

Jetzt willst du ausbrechen. Dich ödet es an. Dir ist langweilig.

Manchmal ist das der Zeitpunkt, an dem eine dritte Person ins Spiel kommt.

Manchmal nehmen die Streitigkeiten auch einfach zu.

Manchmal geht auch einfach einer von beiden oder beginnt Persönliches für sich zu behalten.

Es gibt einen Zeitpunkt, da mag mindestens einer von beiden nicht mehr. Das ist der Point of no return. Und wenn der gekommen ist, nützt es nichts mehr, wenn dein Partner aus allen Wolken fällt – keine Seltenheit übrigens – oder sagt: hättest du doch mal was gesagt! Und ich will doch weiterhin mit dir zusammen sein. Wir können doch noch eine Lösung finden. Und jetzt, wo ich weiß, wie ernst es dir ist, bin ich auch bereit, mich zu ändern.

Wenn der point of no return überschritten ist, ist es fast immer zu spät.

Daher hier und heute die Frage:

Was kannst du tun, bevor dieser Zeitpunkt kommt? Wie kann man, wenn man sich emotional voneinander entfernt hat, wieder aufeinander zu gehen?

Wenn der Karren schon weit im Dreck ist, bleibt nur eins:

dass man sich eingesteht, dass die Beziehung, so wie sie jetzt gerade ist, nicht mehr für einen passt. Und zwar in aller Deutlichkeit und mit der Ehrlichkeit, wohin das Ganze führen kann und wahrscheinlich auch wird. Und das erfordert sehr viel Mut.

Der nächste Schritt kostet aber gleich noch einmal soviel Mut: denn jetzt ist das Gespräch mit dem Partner dran, um ihm oder ihr genau das zu sagen.

Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: jetzt wird es spannend: Wie reagiert der Partner?

Wird er sagen: das höre ich alles sehr ungern – aber lass es uns versuchen!

Oder wird er sagen: Ja, ich bin auch unglücklich. Ich sehe keinen Raum mehr für eine gemeinsame Zukunft.

Nach meiner Erfahrung wollen es die Partner aber meistens versuchen. Sie geben eine langjährige Beziehung nicht einfach auf.

Und jetzt ist es an euch, in Gespräche einzusteigen. Irgendwas müsst ihr verändern.

Am einfachsten und erfolgversprechendsten ist es, wenn ihr euch eine Paarcoaching Begleitung sucht.

Manche nehmen auch ein Paarcoaching Buch zur Hilfe.

Manche reden aber auch einfach stundenlang miteinander.

Die Wege die jetzt an dieser Stelle eingeschlagen werden, sind aber so individuell, dass ich euch kein allgemeingültiges Rezept geben kann. Jedes Paar hat seine individuelle Geschichte, seine eigenen Muster und Gewohnheiten und auch sehr unterschiedliche Themen, die es zu lösen gilt. Das zentrale Element ist aber nach meiner Erfahrung das Gespräch miteinander. Und zwar ein Gespräch auf neue Art und Weise – sonst dreht ihr Euch im Kreis. Ihr müsst lernen, wieder so miteinander zu sprechen, dass ihr euch emotional berührt, dass ihr einander emotional versteht. Und zwar beide, nicht nur einer den anderen wie eine Einbahnstrasse. Und dazu müsst ihr lernen, über eure Gefühle und Wünsche zu sprechen. Das erfordert schon wieder Mut und vor allem neue Gewohnheiten.

Ihr braucht dazu einen geschützten Raum, in dem ihr euch regelmäßig austauschen könnt. Das kann – wenn ihr nicht zum Paarcoaching geht – gerne das Wohnzimmer oder eine Parkbank sein.

Außerdem ist es wichtig, wirklich konsequent „ich-Botschaften“ zu senden und nachzufragen, was genau beim Gegenüber angekommen ist. Das kann manchmal sehr überraschend sein.

Versucht euch frei zu machen von alten Verletzungen und Erinnerungen, die bei jedem Satz mitschwingen können.

Und dann sollte euch die Frage begleiten: wo wollt ihr als Paar eigentlich hin? Was wünscht ihr euch für eure Beziehung? Welche Wünsche habt ihr an den Alltag? Gibt es darüber hinaus auch langfristige größere Ziele?

Ihr merkt, diese Gespräche haben es in sich und können sehr herausfordernd sein. Daher überlegt es euch gut, ob ihr das alleine und ohne Begleitung schafft. Aber auf jeden Fall ist es besser zu reden und überhaupt anzufangen, als in der Sackgasse stehen zu bleiben.

Ich wünsche euch den Mut und die Kreativität, die ihr braucht, dass euer neuer gemeinsamer Weg ein positives Ergebnis hat.

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